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Bad Dürkheim
Bad Dürkheim Heidenmauer und Limburg mit Siedlungsumland und Bearbeitung der Fürstengräber von Bad Dürkheim und Rodenbach
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Projektbeschreibung



Projektbeschreibung


Goldschmuck aus dem Fürstinnengrab im Heidenfeld.   [zoom]
Die reiche frühkeltische Siedlungslandschaft um Bad Dürkheim wurde in der Vergangenheit nicht ausreichend in ihrer Bedeutung gemäß dargestellt. Eine aktuelle Kartierung frühkeltischer Fundstellen erfolgte erst 2001 (G. Lenz-Bernhard 2001). Ein knapper Forschungsbericht zur Eisenzeit im Raum Bad Dürkheim ist 2003 erschienen (G. Lenz-Bernhard/H. Bernhard 2003). Damit wird der Kenntniszuwachs etwa zu der 1986 publizierten Kurzabhandlung „Bad Dürkheim“ in den RGA besonders augenfällig (Frey/Polenz 1986).
Neben dem 1864 entdeckten Fürstengrab sind in Sichtweite von Limburg und Heidenmauer fünf mögliche weitere Großgrabhügel nachweisbar, die wohl ebenfalls als frühkeltische Adelsgräber anzusprechen sind. Damit stellt sich umso mehr die Frage nach dem zugehörigen Adelssitz. Bis 1952 galt die frühkeltische Höhensiedlung Limburg als „Fürstensitz“ (Sprater 1952) und die Heidenmauer als zeitgleiche „Volksburg“ im Sinne einer frühkeltischen Stadtanlage. Seit 1967 ist hingegen die Heidenmauer als Fürstensitz in den Vordergrund getreten und so auch in die Literatur eingegangen (Engels 1967; Frey/Polenz 1986).
Heidenmauer
Die Grabungen von 1937–1939 in der Heidenmauer (mit Grabungen an der Toranlage und zwei Wallschnitten) galten trotz erhaltener Funde als nicht auswertbar. 1974 wurden Funde vom Halsberg publiziert (Engels 1974). Dabei handelt es sich um das Material einer Außensiedlung der Heidenmauer, die auf einer Geländekuppe im östlichen Zugangsbereich zur frühkeltischen Stadt angelegt wurde. Diese wichtige, durchaus als suburbium zu bezeichnende Außensiedlung am Halsberg wurde erst durch die Publikationen 2001 bzw. 2003 in die wissenschaftliche Diskussion eingeführt. Die 2,5 km lange Wallanlage der Heidenmauer umschließt eine Innenfläche von gut 26 ha, die wohl nach umfangreichen Mühlsteinfunden als weitgehend flächig besiedelt erscheint. Nach den beiden Wallschnitten von 1937–1938 handelt es sich um eine zweischalige Pfostenschlitzmauer, die offensichtlich wie die Toranlage nur eine Bauperiode aufweist. Nach Ausweis des Vorberichtes von 1938 (Schleif 1938) könnte der Befestigung eine offene Höhensiedlung vorausgehen. Der Nachweis von zwei Fibelfunden (Fußzierfibeln) und einiger Keramik von der Außensiedlung am Halsberg und Keramikfunden aus den Grabungen 1937–1939 zeigt eher eine späthallstättische als an eine frühlatènezeitliche Datierung der Anlage an. Damit käme die Heidenmauer nicht mehr als Latène-Fürstensitz in Frage. Die eigenartige Bildung eines „Doppelwalles“ durch Versturz von Front- und Innenschale der Pfostenschlitzmauer lässt durchaus an eine intentionelle Zerstörung der Wallanlage denken; oder aber auch an eine Konstruktion, die ein Auseinanderkippen von Front- und Hinterschale nicht verhindert hat.
Limburg
Das wesentlich kleinere Plateau der Limburg ist nachweislich mit den ausgedehnten Hangsiedlungen und der Talsiedlung in Hausen seit der Späthallstattzeit besiedelt (Lenz-Bernhard/Bernhard 2003). Ein zugehöriges Grabhügelfeld am Ebersberg mit rund 60 Hügeln reicht von Ha D bis zu Lt B.
Unter den Planierungen seit spätrömischer Zeit und vor allem dann durch den Bau der hochmittelalterlichen Burganlage vor 1000 und Errichtung eines Klosters seit 1025 haben sich doch noch dicke eisenzeitliche Siedlungsschichten erhalten. Der Fund eines im Frühlatènestil verzierten großen Signalhorns im Jahr 1997 unterstreicht den Rang der Höhensiedlung (Lenz-Bernhard/Bernhard 2003). Völlig offen ist die Frage nach einer eisenzeitlichen Befestigung der Limburg, für die es erste deutliche Hinweise gibt. Einen Siedlungschwerpunkt erlebt die Limburg dann in Latène B und C.
Wirtschaftliche Grundlagen des keltischen Siedlungsraumes
Schon lange wurde eine keltische Nutzung der Salzquellen bei Bad Dürkheim vermutet (zuerst Geschwendt 1972); ein Nachweis in Form eines Briquetageständers gelang indes erst 2003. Damit rückt eine frühkeltische Salznutzung durchaus in das Betrachtungsfeld.
Die östlich an den Bad Dürkheimer Raum anschließenden fruchtbaren Lössflächen erlaubten eine intensive, ertragreiche Landwirtschaft. Die dort bislang nachgewiesenen frühkeltischen ländlichen Siedlungen sind weitgehend unpubliziert. Einen ersten Überblick geben die Kartierungen von Engels 1967 und 1970. Die Masse der Funde – Alt- wie Neufunde – ist hingegen nicht zu überblicken und in Bezug auf Formengut, Formverteilung und Feinchronologie nicht ausgewertet. Die vorangehende Späthallstattzeit ist bis etwa 1982 durch die Arbeit von Sehnert-Seibel (Sehnert-Seibel 1993) erfasst, jedoch stellen auch hier umfangreiche neue Grabungen seit dieser Zeit eine völlig veränderte Materialsituation dar. Das eisenzeitliche Siedlungsumland in einem 10–15 km Radius um Bad Dürkheim – aber auch darüber hinaus – ist daher weitgehend eine terra inkognita.

Die Grabungen 1937–1939
Plan der Heidenmauer. In rot die Grabungsbereiche des `Ahnenerbes´   [zoom]
Die Grabung wurde von dem SS-Obersturmführer Dr. Hans Schleif geleitet, der auch im Auftrag des „Ahnenerbes“ in Olympia tätig war. Die Leitung der Arbeiten vor Ort übernahm der SS-Scharführer Löhausen und für die Fundbearbeitung war cand. phil. K.W. Kaiser zuständig, der nach dem Krieg als Landeskonservator des „Landesdienstes für Vor- und Frühgeschichte der Pfalz“ in Speyer fungierte.
Vornehmlich ging es bei diesen Kampagnen um die Erforschung des römischen Steinbruchs „Kriemhildenstuhl“, der aufgrund der hier entdeckten Felsbilder – die aller Wahrscheinlichkeit nach, wie auch die freigelegten Inschriften römischen Ursprungs sind - als germanisches Heiligtum interpretiert wurde. Da ein Zusammenhang mit dem oberhalb des Steinbruchs gelegenen Ringwall vermutet wurde, sollte dieser in die Untersuchungen miteinbezogen werden, um die genaue Zeitstellung , den Aufbau und die Bedeutung der Anlage zu erforschen.
Während des ersten Grabungsabschnitts vom 13.11.1937 bis zum 11.04.1938 wurden u.a. zwei Schnitte durch den Wall angelegt, um einerseits die Konstruktion der Mauer zu klären und um andererseits die Frage nach einem eventuellen „Doppelwall“, aufgrund des Erscheinungsbildes im Gelände, zu beantworten.
Der Schnitt I (E 2004/101-Bereich 02) liegt unmittelbar südwestlich des Steinbruchs. Der Wall war hier als ca. 4,50 m breite zweischalige „Pfostenschlitzmauer“ konstruiert. Das bedeutet, dass an den Frontseiten der Mauer senkrechte Pfosten standen, die durch Anker und Querbinder miteinander verbunden waren und so ein hölzernes Rahmenwerk bildeten, das im Inneren mit Bruchsteinen und Sand/Erde aufgefüllt wurde. Außen wurde der Wall mit Trockenmauerwerk verblendet, mit Aussparungen für die Pfosten. Daher können nach über zwei Jahrtausenden die Pfostenstellungen anhand der noch erkennbaren Schlitze in den Außenschalen – soweit noch vorhanden – erkannt werden.
In diesem Abschnitt fanden sich auch zwei rückwärtige Pfosten, die als Hinweis auf einen möglichen Anbau an den Wall gedeutet wurden.
Die Pfostenbefunde sollen eine unter dem Wall liegende Kulturschicht durchschnitten haben, die als ältere Siedlungsschicht gedeutet wurde.
Schnitt II befindet sich nordwestlich der erst 1938 freigelegten großen Toranlage. Er besteht aus drei Einzelschnitten, wobei auch der Graben miteinbezogen wurde. Die Mauer zeigte hier trotz einer Schnittbreite von 3 m nur eine durchgehende Mauerschale ohne Spur eines Pfostenschlitzes.
Die Form des zerfallenen Walls als Doppelwelle wurde als nachträglich entstandenes Phänomen erklärt. Durch den Zerfall der Holzteile im Inneren der Mauer sei der Schutt darüber eingesunken, so dass der Eindruck eines doppelten Walls entstand. Die Überreste der eigentlichen Mauer befinden sich aber in der Senke zwischen den beiden „Steinwellen“.
Ausgehend von den Schuttmengen errechnete Schleif eine ursprüngliche Wallhöhe von 8-10 m.
In der zweiten Kampagne, die vom 14.09.1938 bis zum 22.05.1939 andauerte, wurde zunächst der Wall ausgehend von Schnitt I weiterverfolgt. Dabei wurden u.a. zwei rechteckige Flächen direkt hinter dem Wall angelegt, in denen vermutlich mögliche Innenstrukturen untersucht werden sollten. Es gibt allerdings keine Angaben darüber, ob diese Bereiche auch gegraben wurden. Etwa 25 m nordwestlich von Schnitt I konnte eine 4 m breite Lücke im Wall festgestellt werden, bei der es sich um ein kleines „Ausfalltor“ handeln könnte. Daran schließt eine etwa 10 m lange und über 6m breite, „bastionsartige“ Verstärkung an, die eine Deutung der Öffnung als kleines Tor untermauern könnte.
Im Mai 1939 wurde etwa 50 m nordwestlich des Steinbruchs die bisher einzig bekannte große Toranlage freigelegt. Die etwa 8,70 m lange und 6,60 m - 6,75 m breite Torgasse wird von zwei – ca. 2,40 m in Bezug auf die Mauerbreite verstärkten - Mauerköpfen flankiert, auf denen einst möglicherweise ein Torbau gestanden haben könnte. Während an den Hinterfronten beider Mauerköpfe Pfostenschlitze beobachtet werden konnten, die von im Durchschnitt 35 cm starken Pfosten stammten, die in einem mittleren Abstand von 30 cm aufgestellt waren, waren nur an der Vorderfront im Bereich des südlichen Mauerkopfes ähnlich angeordnete Pfostenschlitze zu erkennen. Im weiteren Verlauf dieser Frontschale waren keine weiteren Schlitze erfassbar. Die Vorderfront des nördlichen Mauerkopfs zeigte nur einen Eckpfosten zur Torgasse hin.
Auch die hier freigelegten Wallrückfronten zeigten ein unterschiedliches Bild. Während nördlich des Tors nur eine durchgehende Mauerschale zu sehen war, konnten südlich davon Pfostenschlitze in größeren Abständen entdeckt werden.
Die Torleibungen waren ursprünglich möglicherweise komplett mit Holz verschalt, da sich keine Spur einer Schalung abzeichnete.
Es fanden sich hier – wie auch in den übrigen untersuchten Bereichen – anscheinend keine Hinweise auf eine zweite Bauphase, so dass Schleif von einer kurzen „Lebensdauer“ der Anlage von maximal 1–2 Generationen ausging.
Weitere Grabungen waren geplant, aber ihre Durchführung wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhindert.
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Fürstengräber Bad Dürkheim und Rodenbach


Bronzefunde aus dem `Fürstinnengrab´ im Heidenfeld.   [zoom]
Der im Jahr 1864 geborgene Inhalt eines Fürstengrabes wurde seit der Erstpublikation durch Lindenschmit (1867) in zahlreichen Veröffentlichungen dargestellt, in dem entweder der Fundort, das Inventar aufgeführt oder einzelne Stücke betrachtet wurden (u.a. Sprater 1928; Jacobsthal 1944; Engels 1967; van Endert 1987; Echt 1988; Echt & Thiele 1994; Vorlauf 1997; Echt 1999). Eine kritische, alle Aspekte berücksichtigende Katalogerfassung, inkl. neuer Zeichnungen, Fotos, Röntgenaufnahmen, Rasterelektronenaufnahmen etc. fehlt bis heute. Entsprechend den Aufarbeitungen alt gegrabener anderer frühlatènezeitlicher Fürstengräber (u.a. Kimmig 1988; Joachim 1995; Echt 1999) soll versucht werden, einen Standard der Fundvorlage und Fundbearbeitung zu erreichen, der heutigen wissenschaftlichen und methodischen Ansprüchen entspricht. Damit wäre zu erreichen, dass das Fürstengrab von Bad Dürkheim mit neu gegrabenen Bestattungen wie Hochscheid (Haffner 1992) oder Glauberg (2002) besser vergleichbar wird.
Rodenbach
Zu dem im Jahre 1874 geborgenen Inventar gilt ohne Einschränkung das bei Bad Dürkheim Gesagte. Auch hier müsste einmal eine verlässliche Vorlage des Fürstengrabes erfolgen.

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Höhensiedlungen und Umland


Der Raum Bad Dürkheim in der Eisenzeit.   [zoom]
Für die Limburg und die Heidenmauer konnten bis 2003 die umfangreichen Fundmaterialien gesichtet und einer ersten zeitlichen Analyse unterzogen werden. Gleichfalls wurden die topografischen Bezüge aller Funde herausgearbeitet. Dabei wurde die Einbindung aller Informationen in das im Aufbau befindliche Geografische Informationssystem (PGIS) des Speyerer Amtes (LAD) erprobt. Eine Einbindung der frühkeltischen Siedlungslandschaft, nicht nur im direkten Umfeld von Bad Dürkheim, in einen Gesamtüberblick im pfälzischen Anteil des Oberrheingebietes bzw. ausgewählten Teillandschaften verspricht bereits jetzt gute Ergebnisse. Dabei stehen Fragen nach der Herausbildung des frühkeltischen Machtzentrums von Bad Dürkheim im Vordergrund. Das mögliche Einzugsgebiet kann im Nordosten durch das „Fürstengrab“ von Laumersheim (etwa 11 km Luftlinie nö) und durch einen weiteren Großgrabhügel 8 km sö von Bad Dürkheim abgegrenzt sein. Nach Osten gibt der Rand der Frankenthaler Terrasse eine naturräumliche Abgrenzung zur Hochterrasse des Rheines mit einem weiteren Großgrabhügel. Innerhalb dieses Untersuchungsraumes werden derzeit alle frühkeltischen (Ha D und LT A-B) Siedlungen und Gräber in einer Datenbank für eine mögliche Publikation erfasst (Abb. 1 und 5). Dabei stehen die Fragen nach Formschatz und Feinchronologie des Keramikmaterials deutlich im Vordergrund. Nachgeordnet sind zunächst Fragen nach Lage, Umfang und Struktur ländlicher Siedlungen. Bereits jetzt zeigen sich im späthallstättischen Machtzentrum Bad Dürkheim in Form von feiner Drehscheibenware– Heidenmauer, Talsiedlung Hausen – herausgehobene Keramikprodukte (Lang 1974), die in den pfälzischen ländlichen Siedlungen fehlen. Ein weiterer Schritt soll der Analyse des Siedlungsumfanges mit Fragen nach evtl. Zu- oder Abnahme ländlicher Siedlungen von HaD bis Lt B dienen – letztlich auch mit Blick auf LtC und D- Siedlungen.
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Ziele und Arbeitsprogramm


Höhensiedlungen und Salzquellen
In einem ersten Abschnitt (2004–2005) sollen durch gezielte Grabungen auf der Heidenmauer und der Limburg eng begrenzte Fragestellungen geklärt werden. Eine Sondage in Bereich der Salzquellen (Brühlwiesen) im Stadtgebiet von Bad Dürkheim könnte eine mögliche frühkeltische Nutzung von Salz klären helfen. Von den Ergebnissen der ersten zwei Jahre werden die weiteren Arbeitsschritte der Folgejahre abhängen. So könnte auch an begrenzte Untersuchungen in den noch zugänglichen Bereichen der Suburbien Heidenmauer/Halsberg oder Limburg/Hausen gedacht werden. Der Aufarbeitung von Funden und deren raschen Publikation soll Vorrang gegenüber langwierigen und gegebenenfalls komplizierten Grabungen eingeräumt werden. Inwieweit eine vollständige Erfassung aller frühkeltischen Funde und Befunde mit angestrebter Publikation innerhalb des Untersuchungsraumes A (Umfeld Bad Dürkheim) möglich und notwendig sein wird, muss die Materialaufnahme während 2004/2005 ergeben.
Die einzelnen Arbeitsbereiche des LAD (Vergleichsräume B–E) samt möglichen Grabungen in weiteren Großgrabhügeln (Bad Dürkheim, Lauterecken, Meckenheim?) sind wichtige Ergänzungen und mögliche Korrektive zum Kernarbeitsbereich.
Altfunde der Fürstengräber
Trotz zahlreicher Nennungen und Aufzählungen sowie trotz mehrfacher Vorlage der Grabinventare seit ihrer Entdeckung in den Jahren 1864 (Bad Dürkheim) und
1874 (Rodenbach) fehlt es bis heute an einer verlässlichen, alle Aspekte wissenschaftlicher Bearbeitung berücksichtigende Veröffentlichung der beiden Fürstengräber. Es ist erforderlich, dass die Fundgeschichte, die Befunde und die Funde exakt beschrieben, kritisch gesichtet und mit derzeit möglichen Methoden untersucht werden. Hierzu gehört u.a. Fotografie, Röntgenanalyse und Rasterelektronenmikroskopie.
Grabungen
Innerhalb der Heidenmauer sollen die Grabungen von 1937–1939 topografisch erfasst und im unmittelbaren Umfeld Nachgrabungen durchgeführt werden. Die Toranlage soll nachuntersucht und die festgestellte Einperiodigkeit sowie einzelne bautechnische Probleme (u.a. Überbauung Torgasse) überprüft werden. Im Bereich des Wallschnittes 1 von 1937 wird durch einen weiteren Wallschnitt von ca. 5–8 m Breite die Fragen nach einer Mehrperiodigkeit der Wallanlage, der Art der Baukonstruktion sowie einer möglichen Vorgängersiedlung unter dem Wall nachgegangen. Dabei wird auf die Gewinnung von datierbarem Fundmaterial großer Wert gelegt. Eine partielle Erweiterung der Grabungsflächen in die an den Wall angrenzenden möglichen Siedlungsbereiche wäre sicher sinnvoll. Das merkwürdige Versturzverhalten der Ringmauer mit Abkippen von Front- und Hinterschale – möglicherweise durch intentionelle Maßnahmen – ist zu klären. Grundlegend ist die Frage nach der genauen Zeitstellung der Heidenmauer. Sollte die Heidenmauer allein der Späthallstattzeit angehören, ist eine Schwerpunktverlagerung der folgenden Tätigkeiten zur sicher frühlatènezeitlichen Limburg anzustreben.
Auf der Limburg sollte durch einen breiten Schnitt an der Westseite die Existenz einer frühkeltischen Befestigung nachgewiesen werden. Eine Verlängerung diese Schnittes in die Siedlungsfläche soll die Besiedlungsgeschichte und möglicherweise die Art der Baustruktur klären helfen.
Auf die Untersuchung anfallender paläobotanischer Reste wie einer Untersuchung von Tierknochen wird besonderer Wert gelegt, gibt es bislang in der Pfalz keinerlei entsprechende Untersuchungen. Dabei sollen auch Funde aus den Vergleichsräumen frühzeitig in die Untersuchungen miteinbezogen werden.
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Letzte Änderung: 15.03.2005